Billy Joel verklagt ehemaligen Manager wegen Betrugs in Höhe von 90 Millionen Dollar und erinnert sich an ihre Fehde

Vor wenigen Tagen veröffentlichte die Streaming-Plattform HBO Max eine zweiteilige Dokumentation über das Leben und die Karriere von Billy Joel. Darin erzählt der legendäre Künstler unter anderem von der schmerzhaften Täuschung durch seinen damaligen Manager und engsten Berater. „Mir wurde klar, dass ich noch einmal ganz von vorne anfangen musste“, gestand der fünffache Grammy-Preisträger.

Anfang Juni feierte der zweiteilige Dokumentarfilm „Billy Joel: And So It Goes“ beim New Yorker Tribeca Film Festival seine Weltpremiere. Die Produktion gewährt nicht nur einen Blick hinter die Kulissen der jahrzehntelangen, brillanten Karriere des 76-jährigen Sängers, sondern wirft auch ein neues Licht auf die dramatischen Ereignisse in seinem Privatleben.

Darin beschreibt der Künstler unter anderem eine schwierige Kindheit unter der Obhut einer alkoholkranken Mutter und eine schwere emotionale Krise, die zu zwei Selbstmordversuchen führte. Am 19. Juli feierte die Dokumentation auf dem Streamingdienst HBO Max Premiere.

Der Film erzählt auch von dem schmerzhaften Moment für Joel, als er merkte, dass er von seinem damaligen Manager Frank Weber ausgeraubt worden war. Der Betrug wurde von seiner Frau Christine Brinkley aufgedeckt, mit der er von 1985 bis 1994 liiert war.

„Ich dachte mir: ‚Wow, er fliegt überall mit einem Privatjet hin. Er kauft ständig Rennpferde, und alle denken, wir hätten in der Nähe ein paar Immobilien. Irgendwas stimmt da nicht.‘ Also erzählte ich Billy, dass Weber ihn betrog, aber er wollte nichts davon hören. Frank war so etwas wie ein Vertrauter, ein vertrauenswürdiger Berater. Ich sagte Billy: ‚Hör zu, ich liebe dich, ich versuche, dich zu beschützen. Ich sehe, wie Leute dich betrügen.‘ Aber er vertraute ihm, sogar mehr als mir, was mich natürlich verletzte, als ich das hörte“, sagt Brinkley in der Dokumentation.

Billy Joel/Foto: Shutterstock

Die Angelegenheit kam ans Licht, als der Künstler sein Haus renovieren wollte, ihm aber das nötige Geld fehlte.

„Meine Freunde in der Musikbranche sagten mir, ich sollte keine finanziellen Probleme haben, schließlich hatte ich so viele Hits. Sie fragten mich, wo mein Geld geblieben sei. Ich hatte keine Antwort“, verriet Joel.

Da sich der Star in einer kritischen Situation befand, beschloss er, eine Prüfung seiner Finanzen in Auftrag zu geben.

„ Es stellte sich heraus, dass ich keinen Cent hatte. Es traf mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ich hatte nicht das Geld, das ich hätte haben sollen. Ich hatte 5 Millionen Dollar Schulden. Als ich herausfand, dass mein Geld verschwendet worden war, war ich wütend. Es war niederschmetternd. Ich fragte mich: ‚Wie dumm und naiv musste ich sein, um diesem Kerl zu vertrauen?‘“, gestand die Sängerin.

Joel betonte, dass er angesichts der Tatsache, dass er eine Familie zu ernähren habe, einen großen Druck verspüre, neues Einkommen zu erwirtschaften.

„Mir wurde klar, dass ich noch einmal ganz von vorne anfangen musste. Ich musste wieder Songs schreiben und aufnehmen, ich musste auf Tour gehen. Ich hatte Angst, dass sich diese Situation negativ auf meine Ehe und das Leben meiner Tochter auswirken würde. Ich musste irgendwie Geld verdienen“, betonte der Musiker.

1989 reichte der Star Klage gegen Weber ein und forderte 90 Millionen Dollar. Die Parteien einigten sich schließlich auf einen Vergleich, dessen Einzelheiten nicht veröffentlicht wurden.

Im Mai musste Joel aus gesundheitlichen Gründen alle geplanten Konzerte absagen. Sein Zustand verschlechterte sich nach den letzten Auftritten, was zu „Problemen mit dem Hören, Sehen und Gleichgewicht“ führte.

Bei dem Sänger wurde ein Normaldruckhydrozephalus, auch bekannt als Hakim-Syndrom, diagnostiziert, dessen Symptome kognitive und motorische Beeinträchtigungen umfassen. In einem kürzlichen Interview versicherte der Musiker seinen Fans, dass er sich in der Behandlung von Spezialisten befinde und weiterhin positiv sei.