Ich besuchte eine der schönsten Küstenstädte Europas - die meisten Touristen können nicht an den Strand gehen

Auf dramatischen, steilen Klippen unter einem tieftürkisfarbenen Himmel gelegen, verliebte ich mich sofort in dieses zitronengetränkte Paradies, als mein Auto in das charmante Sorrento einfuhr. Die Stadt liegt an der Küste der Sorrentiner Halbinsel und überblickt die glitzernde Bucht von Neapel. Klippen trennen die Stadt von ihren geschäftigen Jachthäfen.

Da ich diese magische Stadt zum ersten Mal besuchte, entschied ich mich für ein Hotel im Herzen von Sorrent – ideal für alle, die die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Gegend bequem zu Fuß erreichen möchten. Etwa 10 Minuten von meinem Hotel entfernt befand sich der wahre Puls von Sorrent, die Piazza Tasso. Mit ihren wunderschönen und farbenfrohen Geschäften, zahlreichen Restaurants und Bars, die sich perfekt für ein Glas Prosecco, zum Leute beobachten oder für Kutschfahrten eignen, ist dies der beste Ort, um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen.

Diese geschäftige Straßenkreuzung wurde 1800 angelegt und ist nach dem Dichter Torquato Tasso benannt. Gleich neben dem Platz befindet sich die historische Altstadt von Sorrent mit ihrer beeindruckenden Architektur, den an den Mauern herabhängenden Blumen, den verwinkelten Kopfsteinpflastergassen, den Geschäften und den lebhaften Restaurants.

Im Herzen der Altstadt liegt die Via San Cesareo, eine der wichtigsten Fußgänger- und Einkaufsstraßen, die sich perfekt für Touristen eignet, die in gemächlichem Tempo durch das Gassenlabyrinth schlendern möchten.

Das Erste, was mir auffiel, war, dass es hier vor Leben wimmelte und sowohl Touristen wie mich als auch Einheimische anzog.

Inmitten der vielen Kunsthandwerksläden, Restaurants und Limoncello-Hersteller konnte ich nicht anders, als mir eine wunderschöne handgefertigte Ledertasche zu gönnen, die frisch hergestellten Liköre zu probieren und durch die verlockenden Seitenstraßen zu schlendern.

Es ist fast unmöglich, die Via San Cesareo zu verlassen, ohne ein paar Souvenirs und eine oder zwei Flaschen Limoncello mitzunehmen.

Wenn man durch Sorrent schlendert, wird einem sofort klar, dass die Menschen dort Zitronen lieben. Von Keksen und Likören bis hin zu Kleidung und lokaler Küche – Zitronen gibt es überall.

Die fröhliche Zitrusnote ziert jedes Kleidungsstück einer Frau so sehr, dass ich in Stimmung kommen und mir mein ganz eigenes Oberteil im Zitronen-Look kaufen musste.

Sie werden mit Sicherheit überall wunderschöne Zitronenbäume sehen, ich habe eines Abends sogar in einem zauberhaften Zitronenhain zu Abend gegessen.

Ich hatte Bedenken, im Juni an jeder Ecke auf Touristen zu treffen. Trotz des großen Besucherandrangs gab es jedoch immer die Möglichkeit, die Stadt in Ruhe zu erkunden und in Restaurants ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen.

Sorrent wird oft als eine der schönsten Küstenstädte Europas angesehen. Wer jedoch hierher kommt, um einen erholsamen Strandurlaub zu verbringen, wird enttäuscht sein.

Sorrent liegt auf den Klippen und hat keinen Hauptstrand, sondern mehrere kleine Buchten, die meist zu Strandclubs oder Hotels gehören. Es gibt einen kleinen Bereich mit freiem Zugang, aber Liege und Sonnenschirm kosten 20 Euro.

Mich störte das nicht sonderlich, aber ich war sehr dankbar, dass unser Hotel einen Pool hatte, der eine willkommene Abwechslung von der sengenden Hitze im Juni mit Höchsttemperaturen von 38 Grad war.

Sorrento ist ein attraktiver Ausgangspunkt für einen Tagesausflug, denn Capri, Positano und Pompeji sind nur einen Katzensprung entfernt.

Vom malerischen Hafen Marina Grande aus habe ich zwei Tagesausflüge nach Positano und Capri unternommen und werde in naher Zukunft ganz sicher wiederkommen, um die Aussicht vom Vesuv zu genießen und die antiken Ruinen von Pompeji und Herculaneum zu erkunden.