Firmenfahrzeuge: die Entwicklung der Restwerte

In einem im Allgemeinen stabilen Umfeld im Jahr 2025 bestehen je nach Motortyp Unterschiede, wobei die Restwerte elektrifizierter Modelle tendenziell sinken.
Der Restwert eines Fahrzeugs ist ein strategisches Element im Flottenmanagement von Unternehmen. Er entspricht dem geschätzten Wiederverkaufspreis des Fahrzeugs am Ende seiner Nutzungsdauer und bestimmt somit die Gesamtbetriebskosten (TCO). Die Prognose von Restwerttrends bleibt jedoch eine heikle Angelegenheit, insbesondere angesichts des Trends zu umweltfreundlicheren Flotten und der Unsicherheiten bezüglich der Zukunft von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, wie das vergangene Jahr gezeigt hat. Mit der Umsetzung des Mobilitätsorientierungsgesetzes (LOM) und der Verpflichtung für Unternehmen, ab dem 1. Januar 2022 bei der Erneuerung eines Teils ihrer Flotte Elektrofahrzeuge (EVs) oder Plug-in-Hybride zu berücksichtigen, ist die Elektrifizierung von Flotten nicht mehr nur eine Option. Dennoch verläuft die Einführung von EVs in professionellen Flotten langsamer als erwartet. Diese Zurückhaltung rührt insbesondere von Bedenken hinsichtlich ihres Restwerts her. Experten weisen darauf hin, dass diese Fahrzeuge Flottenmanager und Leasinggesellschaften nur schwer überzeugen können, da ihr Restwert oft niedriger ist als der von vergleichbaren Modellen mit Verbrennungsmotor. Neben den immer wiederkehrenden Fragen rund um die Elektromobilität – Verfügbarkeit der Ladeinfrastruktur und Reichweite, die für längere Strecken oft unzureichend ist – beeinflussen weitere strukturelle Faktoren den Restwert. Die rasante technologische Entwicklung ist dabei der wichtigste. Die verbesserte Leistung neuer Elektrofahrzeuge – Leistung, Ladegeschwindigkeit, Langlebigkeit – sowie die stetig steigende Reichweite führen dazu, dass „gebrauchte Modelle schnell veralten, was sich negativ auf ihren Wiederverkaufswert auswirkt“, erklärt Yoann Taitz, Leiter Zukunftswerte und Marktexperte bei Indicata. Hinzu kommen Probleme im Zusammenhang mit der Batterie: ihre Lebensdauer, ihre Reparierbarkeit, vor allem aber ihre Austauschkosten, die mitunter den Restwert des Fahrzeugs übersteigen können. Ein weiteres Problem ist die Anhäufung von Elektrofahrzeugen auf dem Gebrauchtmarkt, eine direkte Folge der Flottenmanagement-Politik, die „diesen Abwärtsdruck auf die Wiederverkaufspreise noch verstärkt“, ergänzt Yoann Taitz.
Der Plug-in-Hybrid hat zu kämpfen
Werbung überspringenDie Situation für Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEVs) ist noch komplexer. In den letzten Jahren erfreuten sich diese Modelle bei Fachleuten großer Beliebtheit, insbesondere aufgrund ihrer steuerlichen Vorteile. Folglich dürfte das Angebot an PHEVs auf dem Gebrauchtwagenmarkt in den nächsten 36 bis 48 Monaten deutlich steigen, was den Restwert drücken dürfte. Dies gilt insbesondere, da, wie Yoann Taitz betont, „ihre Steueranreize seit dem 1. Januar 2025 durch die Einführung einer gewichtsabhängigen Strafgebühr für Fahrzeuge über 1.800 kg verschärft wurden“. Laut aktuellen Zahlen des Beratungsunternehmens Jato Dynamics betrifft dies mehr als 80 % des französischen Marktes. Darüber hinaus setzte sich der im letzten Jahr beobachtete negative Trend laut Arval Mobility Observatory in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 fort. Im Gegensatz dazu gewannen nicht-Plug-in-Hybridmodelle in diesem Jahr weiter an Beliebtheit. Sie sind günstiger in der Anschaffung als vollelektrische Varianten und zeichnen sich zudem durch ihren geringen Kraftstoffverbrauch und die reduzierten Emissionen im Vergleich zu gleichwertigen Modellen mit reinem Verbrennungsmotor aus. Folglich stellen sie für viele Fachleute oft einen idealen Kompromiss dar, was ihre Attraktivität auf dem Gebrauchtwagenmarkt unterstreicht, wo die Restwerte in diesem Jahr tendenziell steigen“, erklärt Jean-Pierre Loisel, Vertreter des deutschen Unternehmens BF Forecasts in Frankreich, das sich auf Studien im Automobilsektor spezialisiert hat.
Bis 2025 werden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, insbesondere solche mit Benzinmotoren, eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit aufweisen. Ihre Vielseitigkeit trägt dazu bei, überraschend hohe Restwerte zu erhalten. Trotz der Absicht einiger Hersteller, die Produktion innerhalb weniger Jahre einzustellen, wird die Fertigung laut den von uns befragten Experten bis 2030 fortgesetzt. Daher ist kein plötzlicher Einbruch der Restwerte zu erwarten, sondern vielmehr ein allmähliches Auslaufen der Benzinmotoren, einschließlich „Dieselmotoren, die in vielen leichten Nutzfahrzeugflotten weiterhin weit verbreitet sind“, so Jean-Pierre Loisel.
lefigaro



