Dieser Flug war lebensbedrohlich für den 13-Jährigen. Er überlebte über tausend Kilometer.

Die Entdeckung ereignete sich am Flughafen Neu-Delhi. Ein 13-jähriger Junge flog mit der afghanischen Fluggesellschaft Kam Air und landete in Indien. Der Junge hatte kein Ticket und passierte keine Sicherheitskontrolle. Er tat etwas, was zuvor schon viele Leben gekostet hatte: Er versteckte sich im Fahrwerksschacht des Flugzeugs. Und das, um über tausend Kilometer zurückzulegen. Diesmal endete die Reise gut. Als der Vorfall ans Licht kam, waren die Behörden verblüfft.
Reisen im Fahrwerk eines FlugzeugsZunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass das Reisen im Fahrwerk eines Flugzeugs illegal und extrem gefährlich ist. Manche Menschen greifen immer noch zu dieser unverantwortlichen Handlung, oft aus Verzweiflung. Das endet nicht immer gut. So wurden beispielsweise auf Hawaii die Leichen von Menschen gefunden, die mutmaßlich blinde Passagiere waren, auf einem Flug der United Airlines. KLM berichtete von einem ähnlichen Vorfall.
Der 13-Jährige, der sich in einer Kam-Air-Maschine versteckte, hatte großes Glück. Er war aus der über tausend Kilometer entfernten afghanischen Hauptstadt Kabul nach Indien gereist. Am Flughafen Neu-Delhi wurde er gesichtet, als er durch das Wasser irrte. „Auf die Frage, wonach er genau suchte, erklärte er, er verstecke sich im hinteren Abteil der Maschine des Fluges RQ-4401, der am Sonntag gegen Mittag landete“, sagte der Sprecher der indischen Central Industrial Security Force gegenüber lokalen Medien.
Indien sollte nicht das Ziel seinDer Teenager schockierte die Flughafenbeamten nicht nur, weil er den Flug mit eingefahrenem Fahrwerk überlebte, sondern sorgte auch für noch größeres Erstaunen, als er erklärte, er sei in die falsche Richtung geflogen – er habe gar nicht nach Indien geflogen. Sein eigentliches Ziel war der Iran, der viel näher lag, wie sich bei seiner Vernehmung herausstellte.
Der 13-Jährige erklärte, wie er es geschafft hatte, sich in den Fahrwerksraum zu schleichen, indem er den Moment ausnutzte, in dem die Passagiere einstiegen. Nach Abschluss der formellen Haftverfahren wurde der Junge nach Kabul zurückgeschickt.
Experten zufolge kann man von einem Wunder sprechen, denn die Todesgefahr bei der Fahrt im Fahrwerk ist sehr hoch und geht nicht nur mit mechanischen Verletzungen einher, sondern auch mit den Folgen einer Überlastung durch die Landung der Maschine.
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Wprost