Schnee: Im Olympiajahr wird es zwar voll, aber nicht ausgebucht sein. Cortina, Campiglio und Livigno sind die beliebtesten Reiseziele.

Die Einnahmen des italienischen Skitourismus steigen, jedoch langsamer als die Ausgaben der Endverbraucher. Wie üblich zu Saisonbeginn präsentiert das Italienische Bergtourismus-Observatorium (JFC) eine eher verhaltene Prognose. Unter anderem zeichnet es ein kontrastierendes Bild hinsichtlich des Saisonhöhepunkts – den Olympischen Spielen Mailand-Cortina . Obwohl Mailand, die Hauptstadt der Ampezzo-Dolomiten, und Livigno in der Lombardei, Austragungsort einiger Wettbewerbe, zu den beliebtesten Reisezielen zählen, prognostizieren die Betreiber einen zwar gut besuchten, aber nicht übermäßig frequentierten Winter. Einige beklagen bereits, dass das Großereignis nicht nur Hausbesitzer, sondern auch Stammgäste aus den Austragungsorten vertreibt – ein Muster, das man häufig beobachtet (siehe Paris). Um den Trend der durchschnittlichen Kaufkraft der Italiener noch einmal zu betonen: Die Besucherzahlen werden zwar steigen (+3,8 Prozent), aber dieser Anstieg wird auf ausländische Gäste zurückzuführen sein.
Voll, aber nicht ausverkauftDer olympische Winter verspricht gut besucht, aber nicht ausverkauft zu werden und wird voraussichtlich eher von ausländischen als von italienischen Besuchern geprägt sein. Prognosen gehen von einem Anstieg der Gesamtbesucherzahlen um 3,8 % aus. Ein deutlicher Zuwachs internationaler Gäste (zwischen 8 % und 8,8 %) wird den Rückgang italienischer Besucher (-3,9 %) und den signifikanten Einbruch der Tagesbesucher (-14,5 %) ausgleichen. Laut Schätzungen des italienischen Bergtourismus-Observatoriums wird der Gesamtumsatz der Branche in den weißen Bergen 12,1 Milliarden Euro erreichen, ein Plus von 3,6 % gegenüber der Vorsaison. Die Weihnachts-, Silvester- und Karnevalswochen werden voraussichtlich gut besucht, aber nicht ausgebucht sein.
Um Geld zu sparen, ist ein wachsender Trend zu beobachten, frühzeitig zu buchen oder umgekehrt Last-Minute-Angebote zu nutzen; die Italiener bestätigen ihre Liebe zu den Bergen, verkürzen aber ihre Aufenthalte, während Skiurlaube bei Ausländern beliebter werden.
 
„Der Winter 2025/2026 sieht positiv, aber nicht euphorisch aus“, sagt Massimo Feruzzi, CEO von JFC. „Der Trend ist durchaus interessant: Unsere italienischen Mitbürger interessieren sich zunehmend für Reisen außerhalb der üblichen Reisezeiten und buchen frühzeitig: 38,9 % derjenigen, die sich für einen Bergurlaub entschieden haben, haben bereits gebucht.“
Auf internationaler Ebene verzeichnen die Ankünfte aus Polen ein starkes Wachstum (29,6 % der Befragten), gefolgt von Großbritannien (15,9 %) und Tschechien (8,2 %). Internationale Gäste bleiben durchschnittlich 6,2 Nächte und tragen so maßgeblich zum positiven Saisonergebnis bei.
Schnee für 4,3 Millionen Italiener4,3 Millionen Italiener werden in dieser Saison Wintersport betreiben, 2,6 % mehr als im Vorjahr. Das bedeutet mehr Ankünfte, allerdings mit durchschnittlich kürzeren Aufenthalten. Konkret werden 108.000 zum ersten Mal Ski, Snowboard oder Schneeschuhe anschnallen, wobei das Wachstum vor allem beim Skibergsteigen (+15,2 %) und Langlaufen (+14,8 %) zu verzeichnen ist. Der Preis ist hoch: Ein Winterurlaub im Schnee wird laut heute veröffentlichten Schätzungen des italienischen Tourismusverbands JFC 5,8 % mehr kosten als im letzten Winter.
Die größten Preissteigerungen verzeichnen Hotels mit 6,3 % für Skiwochen und 9,7 % für Wochenenden und die Hochsaison. Skischulen erhöhen ihre Preise um 4,9 %, Skipässe verteuern sich landesweit um 4,1 % und Restaurants und Bars verteuern sich um 5,5 %. Für eine Skiwoche gibt ein Erwachsener durchschnittlich 1.545 Euro aus, eine dreiköpfige Familie etwa 4.017 Euro (+6,3 %). Ein Skiwochenende kostet im Schnitt 622 Euro für einen Erwachsenen und 1.773 Euro für eine Familie (+8,8 %).
Top-Reiseziele. Auch Campiglio schafft es aufs Treppchen.Cortina d'Ampezzo hat seine Position als Skigebiet des Jahres erneut bestätigt, gefolgt von Madonna di Campiglio und Livigno. Cortina d'Ampezzo führt auch in den Kategorien „Bekanntester Ort“ und „Trendigster Ort“, während Madonna di Campiglio als „Ort mit den besten Pisten“, „Familienfreundlichster Ort“ und „Ort mit den meisten Annehmlichkeiten“ punktet. Livigno ist der „grünste Ort“, Moena der „am besten erreichbare“ und Courmayeur punktet mit seinen Hoteleinrichtungen.
Unter den staatlichen Skigebieten führt das Skigebiet Madonna di Campiglio, gefolgt von Val di Fassa und Alta Badia. Madonna di Campiglio gewinnt in der Kategorie „Beste Skilifte“, Alta Badia zeichnet sich durch „Höchste Sicherheit“ aus, während Val di Fassa für sein „Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis“ gewürdigt wird. Erwähnenswert sind außerdem die Auszeichnungen für Val Gardena als „Beste Pisten“ und Cervino Ski Paradise für die beste Schneesicherheit.
 
Zurück zur Gesamtwertung: Cortina d'Ampezzo führt mit 6.571 Stimmen, immer noch ein paar Stimmen vor Madonna di Campiglio mit 6.525 Stimmen. Livigno belegt mit 6.150 Stimmen erneut den dritten Platz. Die weiteren Platzierungen haben sich jedoch verändert: Auf Platz vier liegt Courmayeur mit 5.998 Stimmen, zwei Plätze besser als im letzten Winter. Canazei (ebenfalls zwei Plätze besser) folgt dicht dahinter mit 5.678 Stimmen, gefolgt von Cervinia, das zwei Plätze auf 5.623 Stimmen abrutscht.
Dann gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Orte: Auf Platz sieben liegt Bormio mit 5.040 Stimmen, das zwei Plätze gutmacht, gefolgt von Sestriere mit 4.910 Stimmen und sechs Plätze höher von Ponte di Legno/Passo del Tonale mit 4.617 Stimmen.
Stimmen (ein Platz hinzugewonnen), aus Asiago und seinem Plateau mit 4.609 Stimmen und sieben hinzugewonnenen Plätzen, aus Andalo mit 4.305 Stimmen (ein Platz hinzugewonnen) und aus Ortisei, das mit 4.229 Stimmen dagegen sieben Plätze verlor.
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