Klein, aber oho: 9 der schönsten Kleinstädte in Bayern

Keine Frage – ein City-Trip nach München, Nürnberg oder Augsburg lohnt sich immer. Aber neben den großen, trubeligen Städten hat Bayern auch zahlreiche wunderschöne Kleinstädte zu bieten. Sie begeistern mit mittelalterlicher Schönheit, südländischem Flair, glitzernden Seen und herrlichen Alpenpanoramen.
Der reisereporter gibt neun Empfehlungen für Kleinstadt-Trips in Deutschlands größtem Bundesland.

Die 11.000-Einwohner-Stadt im Norden Bayerns ist zwar kein Geheimtipp, darf in der Liste der schönsten Kleinstädte aber nicht fehlen. Hinter der vollständig erhaltenen Stadtmauer warten enge Kopfsteinpflastergassen, Türmchen und Fachwerk wie aus einer Zeitkapsel. Teile der Mauer sind begehbar – besonders schön auf dem rund vier Kilometer langen Rothenburger Turmweg, der die Altstadt umrundet.
Für den Rundumblick steigst du auf den Rathausturm oder spazierst in den Burggarten – perfekte Spots fürs Stadtpanorama. Abends macht die Nachtwächterführung die Geschichte lebendig; tagsüber ist das Plönlein eines der schönsten Fotomotive der Stadt.
Weihnachtsfeeling gibt’s hier ganzjährig: Im Weihnachtsdorf von Käthe Wohlfahrt steht ein fünf Meter hoher, weißer Baum inmitten eines „verschneiten Marktplatzes“. Darüber erzählt das Deutsche Weihnachtsmuseum die Geschichte deutscher Weihnachtstraditionen.

Füssen im Allgäu ist mehr als das Tor zu Schloss Neuschwanstein. In der 15.000-Einwohner-Stadt sorgen pastellfarbene Häuser, Cafés in der Fußgängerzone, Badeseen und Alpenkulisse für südländisches Urlaubsflair.
Hoch über der Altstadt thront das Hohe Schloss – einst Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Augsburg. Sehenswert sind die Fassaden mit Illusionsmalereien, der Wehrgang und der Torturm. Heute beherbergt die Burg die Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und die Städtische Galerie.

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Geschichte zum Anfassen gibt’s auch im Museum der Stadt Füssen im ehemaligen Benediktinerkloster St. Mang mit Kaisersaal, Barockbibliothek und einer Ausstellung zur Tradition des Lauten- und Geigenbaus.
Füssen ist Endpunkt der Romantischen Straße und Ausgangspunkt für Naturerlebnisse: vom wilden Lechfall bis zum türkisblauen Forggensee.

Farbenfrohe Fachwerkhäuser, kopfsteingepflasterte Gassen und eine vollständig erhaltene Stadtmauer machen Dinkelsbühl zu einer Mittelalter-Schönheit wie aus dem Bilderbuch. Das Städtchen im Westen Bayerns ist fast komplett von den Zerstörungen der beiden Weltkriege verschont geblieben und zählt damit zu den am besten erhaltenen mittelalterlichen Städten Deutschlands.
Auf einem zweieinhalb Kilometer langen Spaziergang entlang der Stadtmauer kannst du die mittelalterliche Stadtbefestigung mit ihren 16 Türmen und vier Stadttoren besichtigen und erhaschst unterwegs tolle Ausblicke auf Dinkelsbühl. Ein besonders schönes Fotomotiv ist etwa der Faulturm am Rothenburger Weiher.
Mitten in der Stadt ragt das Münster St. Georg in die Höhe, das zu den schönsten spätgotischen Hallenkirchen Süddeutschlands zählt. Ein weiteres Highlight ist die historische Stadtmühle. Bereits seit sieben Jahrhunderten steht sie am Ufer der Wörnitz, wo sie einst ein wichtiger Bestandteil der Stadtbefestigung war. Heute beherbergt sie das Museum 3. Dimension, das Besucherinnen und Besuchern die Welt der dreidimensionalen Kunst und der optischen Täuschungen eröffnet.

Auf den ersten Blick erscheint Wasserburg am Inn wie eine kleine Insel: Die 12.000-Einwohner-Stadt ist fast vollständig vom türkisfarbenen Wasser des Inn umflossen. Mit verwinkelten Gassen, bunten Fassaden, versteckten Innenhöfen und kleinen Läden mit handgemachten Produkten bietet die Stadt die perfekte Kulisse zum Flanieren.
Die Altstadt ist ein bunter Mix aus Bauwerken verschiedener Epochen. Wer sich hier an Venedig erinnert fühlt, liegt nicht falsch: Im Mittelalter ließen sich reiche Kaufleute von der venezianischen Architektur inspirieren.
Als Startpunkt für eine Tour bietet sich der Marienplatz im Zentrum der Altstadt an. Fassadenmalereien, die Teile der Stadtgeschichte erzählen, Straßenkünstlerinnen und ‑künstler sowie allerlei Cafés machen den Platz zu einem lebendigen Ort, der zum Entdecken und zum Verweilen einlädt. Unter anderem befindet sich hier auch das Rathaus, mit seinen gotischen Spitzbögen und reich verzierten Fenstern ein echter Hingucker.
Weitere Highlights sind das imposante Brucktor mit Blick auf die bunten Häuser am Wasser und der Skulpturenweg, eine große Open-Air-Galerie entlang der Inn-Schleife. Und für Fotomotive gibt es kaum einen besseren Spot als die sogenannte „Schöne Aussicht“, von wo aus der Blick über die Altstadt und den Inn schweift – besonders bei Sonnenuntergang magisch.

Burghausen in Oberbayern ist eingebettet zwischen der Salzach und dem Naturbadesee Wöhrsee und lockt mit einem Superlativ: Mit über 1051 Metern Länge steht hier die längste mittelalterliche Burg der Welt. Die Mauern, Zinnen und Kapellen ziehen sich scheinbar endlos über eine schmale Bergzunge.
Wer durch die sechs Burghöfe spaziert, durchquert Jahrhunderte bayerischer Geschichte. Museen, Galerien und Ausstellungen erzählen von Herzögen, Wehrbau und Schatzkammern. In einem Teil der Anlage wohnen auch heute noch rund 150 Menschen und halten die Burg lebendig.
Außerhalb der Burganlage laden die denkmalgeschützte Altstadt mit dem historischen Stadtplatz im Zentrum und die Grüben zum Bummeln ein. Schon im Mittelalter wohnten Handwerker in den bunten Häusern, die die Fußgängerzone säumen. Heute beherbergen sie Geschäfte mit Handwerks- und Kunsthandelsprodukten, Cafés und Restaurants sowie Veranstaltungslocations.
Ein echtes Erlebnis sind auch die Plättenfahrten auf der Salzach: die Burg als Panorama, die Stadt darunter – unvergleichlich schön im ersten Morgenlicht. Und kommst du im Juli, findest du das Burgfest in vollem Gang – mit Umzügen, Gauklerinnen und Gauklern, Musik und mittelalterlicher Stimmung, wenn die 20.000-Einwohner-Stadt feiert.

Miltenberg entfaltet seinen Charme sofort: Fachwerkhäuser, romantische Gassen und liebevoll verzierte Winkel prägen den mittelalterlichen Stadtkern – und zugleich pulsiert in der 10.000-Einwohner-Stadt eine lebendige junge Kultur.
Als Ausgangspunkt für eine Erkundungstour bietet sich das Schnatterloch an. Der Platz mit dem Renaissance-Marktbrunnen und den Fachwerkhäusern gilt als eines der meistfotografierten Motive Deutschlands. Nur ein paar Schritte weiter liegt das Gasthaus Zum Riesen, Deutschlands älteste Fürstenherberge. Für Kulturfans lohnt sich der Besuch des preisgekrönten Museums Stadt Miltenberg, das Heimat, Kunst und lokale Geschichte in insgesamt vier Häusern zeigt.
Oben über den Dächern thront die Mildenburg mit dem gleichnamigen Museum Burg Miltenberg. In den mittelalterlichen Mauern vereint es alte Ikonenmalerei und moderne Kunst. Auf dem rund 800 Jahre alten Bergfried bietet sich dir außerdem ein atemberaubender Rundblick über das Maintal.
Und wenn du dich im Anschluss an Stadtbummel und Museumsbesuche nach mehr Action sehnst, kannst du dich auf den Wanderwegen im Odenwald und im Spessart austoben, an Bootsfahrten teilnehmen oder eines der zahlreichen Feste in der Stadt besuchen - etwa das MainFest, den Miltenberger Weihnachtsmarkt oder die Michaelismesse.

Rund 50 Kilometer südlich von München liegt Bad Tölz am Ufer der Isar, umgeben vom sanften Alpenvorland. Die Marktstraße ist der beste Einstieg für einen Besuch der Stadt mit knapp 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern: breite Giebelhäuser mit kunstvoller Lüftlmalerei – die oberbayerische Version der Illusionsmalerei –, dazwischen Cafés und Geschäfte, die zum Verweilen einladen.
Ein Bummel führt über die Markstraße mit zahlreichen historischen Häusern. Viele von ihnen wurden von dem berühmten Stadtbaumeister Gabriel von Seidl verziert, weshalb die Marktstraße auch gern als „schönster Festsaal des Oberlands“ betitelt wird. Weiter geht es vorbei am Alten Rathaus mit seinem Zwiebelturm, am Marienstift und historischen Patrizierhäusern und durch das ehemalige Handwerkerviertel Gries mit seinen kleinen, bunten Häuschen.
Wer sich für die Geschichte der Stadt interessiert, besucht das Tölzer Stadtmuseum. Für Serienfans lohnt sich ein Besuch des Bulle von Tölz Museums – eine Hommage an die Kultserie, in der Ottfried Fischer als Hauptkommissar Benno Berghammer Morde in der beschaulichen Stadt aufklärt.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts trägt die Stadt die Bezeichnung „Bad“, seit 1969 das Prädikat „heilklimatischer Kurort“. Jodquellen am Fuße des Blombergs, Naturschlamm und die sauerstoffreiche und saubere Luft machen Bad Tölz auch heute noch zu einem echten Ort der Gesundheit. Wer sich nach Bewegung sehnt, erklimmt den rund 1200 Meter hohen Blomberg oder nimmt die Bergbahn zum Gipfel. Hier erwarten dich zahlreiche Wanderwege, eine Sommerrodelbahn, ein Kletterwald und eine ganzjährig offene Allwetterrodelbahn namens Blomberg-Blitz.

Berchtesgaden liegt am Fuße des Watzmanns, eingerahmt in die Berglandschaft der Bayerischen Alpen. Die 8000-Einwohner-Gemeinde ist bekannt für ihren historischen Ortskern, in dem bunte Bürgerhäuser mit Lüftlmalerei und Trachtläden zum Bummeln einladen.
Mittendrin befindet sich das Königliche Schloss, geprägt von einer Vielfalt unterschiedlicher Stilepochen von der Romanik bis zum Rokoko. Im Rahmen einer Führung kannst du einige Räume besichtigen. Bei schönem Wetter lohnt sich ein Spaziergang durch den nach französischem Vorbild gestalteten Kurpark, an Regentagen lässt es sich wunderbar in der Watzmann Therme entspannen. Einen Besuch wert ist auch der Wochenmarkt auf dem Weihnachtsschützenplatz – mit einem bunten Angebot aus regionalen Wurst- und Käsespezialitäten, Kuchen und Kunsthandwerk.
Jenseits der Altstadt wartet das Salzbergwerk – Deutschlands älteste aktive Salzmine. Mit einer kleinen Bahn und unterirdischen Rutschen geht es hinab in die Tiefen des Berges und zu einem Salzsee.
Natürlich ist Berchtesgaden vor allem auch für seine schöne Natur bekannt. Von hier aus öffnet sich dir der Nationalpark Berchtesgadener Land – mit Hunderten Kilometern Wanderwegen, alpiner Natur und klaren Seen wie dem Königssee, den du mit dem Schiff erreichst. Auf der Insel befindet sich die Wallfahrtskirche St. Bartholomä, eines der bekanntesten Postkartenmotive der Region.

Mit rund 3600 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Königsberg ein kleines Städtchen, das auf eine lange Geschichte zurückblickt. Bereits im achten Jahrhundert wurde die Stadt urkundlich erwähnt, und mit der Errichtung der Stauferburg entwickelte sie sich zu einem zentralen Handels- und Verwaltungszentrum. Diese mittelalterlichen Wurzeln kannst du heute noch spüren, wenn du durch die kopfsteingepflasterten Gassen schlenderst.
Rund um den historischen Salzmarkt stehen prachtvolle Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert – darunter das Geburtshaus des berühmten Astronomen und Mathematikers Regiomontanus sowie das kunstvoll verzierte Uhrmacherhaus von 1733. Für Geschichtsfans lohnt sich auch ein Aufstieg zur Burgruine auf dem Schlossberg, wo die teilweise restaurierten Ringmauern einen eindrucksvollen Blick auf Altstadt und Umgebung bieten.
Dir ist nach Kultur zumute? Dann plane eine Tour mit Themenführungen ein – etwa zum Regiomontanushaus oder durch die spätgotische Marienkirche von 1432, die mit ihrem hohen Turm und ihrem gotischen Innenraum beeindruckt. Der Kunsthandwerkerhof, untergebracht im alten Brauhaus, bietet heute Einblicke in regionale Handwerkskunst und Kreativität. Und wer gern aktiv unterwegs ist, erkundet die historischen Wanderwege wie den Amtsbotenweg oder den Burgen- und Schlösserwanderweg.
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rnd